Vor dem Hintergrund der am 26. Mai stattfindenden Kommunalwahl veranstalteten die VHS Heiligenhafen und die Stadtverwaltung Heiligenhafen eine gemeinsame Informationsrunde zur Kommunalverwaltung und –vertretung – passend im großen Sitzungssaal des Rathauses unter dem eingängigen Motto: „Ausbildung trifft Erwachsenenbildung!“. Wie Dr. Rainer Haag bei der Begrüßung hervorhob, ist die wesentliche Aufgabe der VHS die Unterstützung lebenslangen Lernens. Dazu gehört neben der allgemeinen, der beruflichen und der kulturellen ausdrücklich auch die politische Bildung.
Bürgermeister Heiko Müller zeigte sich sehr beeindruckt auch vom gesellschaftlichen Engagement der Volkshochschule in Heiligenhafen und stellte in seinem Intro am vergangenen Freitagabend die Bedeutung des Wählens und des aktiven Gestaltens in den Vordergrund. Nur wer wählen geht, wer hinterfragt oder mitmacht, der kann gestalten, planen und mitbestimmen. Dabei sind insbesondere junge Menschen gefragt. Deshalb hat sich die Stadtverwaltung gerne bereit erklärt mit der VHS zusammen den öffentlichen Informationsabend zur Kommunalverwaltung auszurichten. Als „große Besonderheit“ bezeichnete Heiko Müller, die Idee, die Auszubildenden für den Beruf der Verwaltungsfachangestellten der Stadt Heiligenhafen in die Realisierung des Projektes verantwortlich einzubinden und die Präsentation vornehmen zu lassen.
Natalia Marschall (23), Auszubildende im 3. Lehrjahr, gab in ihrer erfrischenden Art Informationen über das Land Schleswig-Holstein, seine Kreise, Gemeinden und Ämter sowie insbesondere Zahlen, Daten und Fakten aus Heiligenhafen. Sie verstand es eindrucksvoll die Organe (Stadtvertretung und Bürgermeister), die ständigen Ausschüsse und die jeweiligen Aufgaben und Zuständigkeiten zu vermitteln.
Kristin Fahrenkrog (20), ebenfalls im 3. Ausbildungsjahr, beeindruckte in ihrem klar strukturierten Vortrag mit dem Thema „Wahlen und Wahlgrundsätze“. Wer darf wählen, wer darf bei der Gemeindewahl für die 5 Jahre dauernde Wahlzeit gewählt werden, wer wird direkt gewählt und wie ist das mit den Listenplätzen und der Stimmauszählung. Interessant und überraschend der Rückblick auf die Wahl 2008 u. a. mit den bis heute eingetretenen Veränderungen in der Zusammensetzung und, dass man auch mit zweistelligen Stimmzahlen als unmittelbarer Vertreter über das Listenverfahren in Heiligenhafen Stadtvertreter werden kann.
Die dritte Referentin Janina Buß (19), Auszubildende im 2. Lehrjahr, behandelte in ihrer ebenfalls klaren Präsentation fast tagesaktuell (Anmerkung: Das Gesetz zur Stärkung der kommunalen Bürgerbeteiligung vom 22.02.2013 ist erst wenige Tage in Kraft!) die Möglichkeiten der bürgerlichen Mitbestimmung. Von der Unterrichtung der Einwohner/innen über Zeitung, amtliche Bekanntmachungen, Internet und das Ratsinformationssystem bis zur Einwohnerfragestunde in den öffentlichen Sitzungen blieben keine Antworten offen. Die besonderen Verfahren wie Bürgerentscheid, Bürgerbegehren, Einwohnerantrag usw. charakterisierte sie mit den Möglichkeiten bürgerlicher Mitbestimmung mit ihren jeweiligen verwaltungsrechtlichen Voraussetzungen und Quoren umfassend.
Die jungen Referentinnen hatten sich unter der Regie ihres Ausbildungsleiters Arne Rieck sehr gut auf ihre Themen vorbereitet und konnten, unterstützt von Bürgermeister Müller und dem büroleitenden Beamten Kai-Uwe Maurer alle Fragen aus dem Publikum fachkundig beantworten. Wie Dr. Rainer Haag stolz anmerkte, waren die Drei „die wohl jüngsten Referentinnen in der Geschichte der VHS Heiligenhafen“.
Dieser gelungenen Veranstaltung hätte man gerne mehr Besucher gewünscht. Die Stadtverwaltung und die VHS von Heiligenhafen waren sich einig, dass weitere gemeinsame Veranstaltungen auf dem Gebiet politischer Bildung in Heiligenhafen folgen könnten.